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Donnerstag, 15. Oktober 2015

Ausgebremst

Seid gegrüßt.




Dieses Jahr war irgendwie der Wurm drin. Das Krümelmonster und ich wollten beim mittelalterlichen Lagern so richtig durchstarten. Geklappt hat da fast gar nichts. An Ostern wäre das Krümelmonster fast erfroren und das Zelt oder besser, die Heringe erwiesen sich als nicht für sumpfige Bodenverhältnisse geeignet, sodass wir verfrüht abreisen mussten. Auf dem Sommerevent in Mecklenburg-Vorpommern soffen ein Freund und ich gnadenlos ab. Wieder ein Lager, welches wir abbrechen mussten.


Und auch an anderen Stellen ging es nicht weiter. Das Wohnzimmer sieht noch immer aus wie zu Jahresbeginn, da ja Truhen für Lager gebaut werden mussten, die dann doch ohne uns stattfanden (was besonders peinlich ist, wenn man als Neulagerist dem Veranstalter wegen des Stellplatzes auf den Wecker geht, um dann kurz vorher doch absagen zu müssen). Und so stapeln sich die Koch- und Backbücher nebst diversen Heimwerkernachschlagewerken ins unermessliche.

Konzerte wollten wir geben, und was passierte dann? Es wird das Auto geklaut, welches uns und die Instrumente an den Zielort bringen sollte.

Der Herbst lässt sich gerade auch eher schwerfällig an, sitzt doch das Lieblingskrümelmonster mit operierten Knie zu Hause. So was nennt man wohl ausgebremst, und zwar auf ganzer Linie.

Hinzu kommt jetzt die Herbsterkältungswelle, die langsam, aber sicher durch das Kollegium schwappt. Jedes Jahr die gleiche Leier: Irgendwer schleppt die Rüsselpest ein und kann es nicht lassen, weiter zu arbeiten. Ehe man sich versieht, kratzt es hinten im Hals... ihr ahnt es schon: Die nächsten Tage sind Papiertaschentücher die besten Freunde und das Bett Dauerresidenz.



Damit ich dieses Mal nicht vom Erkältungsteufel ausgebremst werde, habe ich mich mit der Krankheit schlimmsten Feind verbündet: Ingwer. Ingwer bringt die Abwehr auf Trab und wärmt ordentlich durch, egal wie kalt es ist. Außerdem soll er bei Reisekrankheit helfen. Für diejenigen unter euch, die sich bei ihrem wohlverdienten Herbsturlaub nicht ausbremsen lassen wollen.

Ingwer kann man in verschiedenen Darreichungsformen genießen: als Tee, im Curry oder für ganz Mutige als Saft. Sehr köstlich ist auch kandierten Ingwer. Noch köstlicher sind Kekse mit kandierten Ingwer. Gut, das ist vielleicht nicht die gesündeste Variante. Aber die Seele will ja auch gestreichelt werden, und Kekse versetzen zumindest in diesem Haus alles und jeden in gute Stimmung.

Das heutige Rezept stammt aus der Kategorie "Man werfe irgendwas zusammen und schaue, was dabei herauskommt". Woher ich das Rezept für den Grundteig habe, weiß ich nicht mehr. Aber dass die Aromatisierung mit kandierten Ingwer, Kakaonips und Zitrone eine gute Idee war, das kann ich euch versichern.

Die Kekse sind allerdings nicht sehr ingwerlastig (versteht mich nicht falsch, selbiger ist deutlich herauszuschmecken, sonst hätte ich sie ja auch Kakaonip-Zitronenkekse mit einem Hauch von Ingwer nennen können). Wer die volle Dröhnung will, der sollte vielleicht noch etwas frischen Ingwer mit dazu nehmen. Außerdem kann man natürlich auch Schokosplitter anstelle der Kakaonips verwenden. Oder die Kekse gleich mit dunkler Schokolade überziehen.

Ganz so dekadent sollte es hier dann doch nicht zugehen. Immerhin geht es hier um Erkältungsgegenmaßnahmen, schon vergessen?

Insgesamt sind die Kekse nicht zu süß und eher trocken, was an der geringen Ölmenge liegt. Sie passen hervorragend zum Kaffee, schwarzem Tee oder auch einer heißen Schokolade.

Ehe ihr jetzt euphorisiert und hoch motiviert in der Küche verschwindet, solltet ihr beachten, dass der Teig gut gekühlt werden muss und am besten am Vortag zubereitet werden sollte.



Ingwerkekse mit Kakaonips und Zitrone

Man nehme (für etwa 50 Stück)...

100 g kandierten Ingwer
Schale und Saft einer Bio-Zitrone
200 g Dinkelvollkornmehl
130 g Kartoffelmehl
75 g Zucker
1 Prise Salz
50 g Kakaonips
50 g Olivenöl
150 g kaltes Wasser

1. Zunächst muss der kandierte Ingwer in kekstaugliche Form gebracht, sprich gehackt werden. Auch die Zitronenschale sollte in einen möglichst kleinteiligen Zustand gebracht werden. Da ich mich mit der Reibe immer etwas schwer tue, schäle ich die äußere Schicht dünn mit einem Sparschäler ab und hacke sie anschließend mit dem Messer ganz fein.

2. Für den Teig werden alle trockenen Zutaten gemischt. Ingwer, Kakaonips und Zitronenschale werden hinzugefügt und kurz untergemischt. Das alles wird mit Zitronensaft, Öl und Wasser zu einem formbaren, glatten Teig verknetet. Im Zweifel sollte man mit dem Wasser langsam anfangen und nicht alles auf einmal zugeben, ihr wisst ja, rausnehmen ist schwerer als reinschütten!

3. Dem Teig werden nun etwa 16 Stunden Kühlschrankruhe verordnet.

4. Der Ofen wird auf 180 Grad vorgeheizt. Der Keksteig wird zwischen zwei Backpaperbögen ausgerollt, etwa einen halben Zentimeter dick. Ein Nudelholz eignet sich hier besser als die leere Weinflasche, mit der ich mir behelfen musste, da mein Keksroller vorübergehend ausgezogen ist. Der Teig ist recht fest, das soll so!

5. Jetzt werden runde Kekse mit fünf Zentimetern Durchmesser ausgestochen, auf ein Backblech bugsiert und im muckeligen Ofen etwa 20 Minuten goldbraun gebacken.


 


Lasst euch die Erkältungsgegenmaßnahme gut schmecken, am besten schön eingekuschelt auf dem Sofa mit eurem Lieblingsheißgetränk.

Bleibt gesund,

Eure Eona

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