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Dienstag, 13. Oktober 2015

Ein Brot zum Einzug...

Seid gegrüßt.



Umziehen scheint in der Familie des Lieblingskrümelmonsters große Mode zu sein. Insbesondere die große Schwester hält es nie lange an einem Ort, oder besser, in einer Wohnung aus und so kann es schon mal passieren, dass sie einen Vierjahresmietvertrag unterschreibt, um jenen Nomadenteufelskreis zu durchbrechen.


Genützt hat das freilich gar nix, denn sobald sie wieder frei war, ging es ans Umziehen und um einen Ausgleich zu schaffen, ein Jahr später gleich nochmal in ein neues Domizil. Dort hält sie es allerdings schon eine ganze Weile aus. Ob das mit der Geburt von des Krümelmonsters Nichte zusammenhängt?

Nun ja, wenn die große Schwester nicht umzieht, müssen die anderen Geschwister in die Bresche springen... erst die kleine Schwester, die innerhalb einer Straße die Wohnung wechselte, jetzt die dritte Schwester samt Bruder, die quasi im Ring um- und einziehen, oder so ähnlich.

Früher wurde zu solchen Anlässen gern Brot und Salz geschenkt, was dafür sorgen konnte, dass der frisch eingezogene die Tiefkühltruhe zum Anschlag voll mit Brot vorfand und die Salzvorräte für die nächsten Jahre gesichert waren.

Heutzutage scheint so eine Gabe eher eine Seltenheit, und so kann es schon mal vorkommen, dass man statt leckerer Backwaren ungewollte Filterkaffeemaschinen vorfindet (nix gegen unsere Espressomaschine, die hab ich gern).

Warum nur sind diese praktischen Geschenke aus der Mode gekommen? Wenn ich solche Backwaren anschleppe, höre ich mal gern den erleichterten Ausruf: "Oh, wie gut dass du Brot dabei hast, dann muss ich nicht mehr zum Bäcker..."

Und was bitte ist gegen einen Jahresvorrat an Salz einzuwenden? Zumindest ich gehöre auch gern zu der Spezies, die vergisst, Salz auf den Einkaufszettel zu setzen und die dann mit einem Verzweiflungsschrei das Lieblingskrümelmonster noch mal mit den Worten "Schatz, kannst du nicht nochmal eben schnell..." raus scheucht...

Was dieser dann auch gern tut, immerhin steht das Abendessen auf dem Spiel.

So kommt es, dass ich zu meinem Einzug in die virtuelle Bloggerwohnung nur ein Brot spendiere. Dafür ein richtig leckeres Brot. Genau genommen ein apfelieges Dinkelmohnbrot, das besonders fein und nussig schmeckt.



Wie bei allen guten Dingen gilt auch hier: Geduldige werden belohnt. Der Sauerteig muss am Vortag angesetzt werden und auch am Backtag braucht es noch dreieinhalb Stunden, ehe das gute Stück im Ofen landet. Aber dann... Gut, wer Brot extrem fluffig und großporig mag, der sollte sich woanders nach Brotrezepten umsehen. Dieses hier ist eher von der kompakten Sorte, aber dennoch super saftig durch die Äpfel und mit schönem Biss durch den Mohn.

Ich hoffe, dass ich euch den Mund jetzt genug wässrig gemacht habe, denn hier kommt das Rezept...


Dinkelmischbrot mit Apfel und Mohn

Man nehme...

...für den Sauerteig

150 g Roggenvollkornmehl
150 g Wasser
15 g Sauerteigansatz (notfalls aus dem Reformhaus des Vertrauens, Packungsbeilage beachten!)

...für den Hauptteig

Sauerteig
200 g Roggenvollkornmehl
400 g Dinkelvollkornmehl
150 g Kichererbsenmehl
50 g Blaumohn, ungemahlen
340 g Äpfel, getrieben (bei mir waren es zwei mittelgroße)
100 g Wasser
20 g Salz
5 g Frischhefe

1. Für den Sauerteig werden alle Zutaten gut verrührt und erstmal 20 Stunden luftdicht abgedeckt in der warmen Küche vergessen, respektive gehen gelassen. Danach sollte er angenehm säuerlich riechen und mit vielen Blasen durchzogen sein.


2. Nun wird der Sauerteig noch einmal mit den Restzutaten  ordentlich vermischt und zu einem schweren Teig geknetet, der nicht mehr klebt. Nach der Prozedur darf der Teig sich erstmal zwei Stunden ausruhen, wobei er nach einer und eineinhalb Stunden nochmals geknetet wird.

3. Die Luft wird ein letztes Mal aus dem Teig gestoßen, ehe er zu einem Brotlaib geformt wird. Ich habe dafür zuerst einen Fladen ausgerollt, den ich dann zu einem länglichen Laib aufgerollt habe. Der Teigling geht jetzt abgedeckt noch eine Stunde und sollte in dieser Zeit sein Volumen merklich vergrößern. Inzwischen heizt man den Backofen auf volle Pulle vor.

4. Jetzt wird der Teigling mit heißem Wasser bepinselt und ab geht's in den heißen Ofen bei gemütlichen 250 Grad und Wasserdampf. Den erzeuge ich, indem ich beim Vorheizen ein zweites Blech mit Wasser miteinschiebe. Ach ja, das eigentliche Backblech sollte ebenfalls vorgeheizt sein, ehe der Teigling darauf kommt!

5. Nach zehn Minuten öffnet man die Ofentür und balanciert mit dem heißen Wasserblech zum Spühlbecken, wobei es zu vermeiden gilt, sich das Wasser auf die Füße zu schütten. Die Ofentemperatur  wird auf 210 Grad gesenkt und nun darf das Brot 40 Minuten fertig backen, wobei es sich empfiehlt zwecks besserer Krustenbildung die Ofentür die letzten 5 Minuten zu öffnen.

6. Jetzt habt ihr es fast geschafft, ihr müsst nur noch das Brot ohne Brandblasen aus dem Ofen angeln und die Oberfläche mit Wasser bestreichen. Dann lasst ihr den Laib auf einem Gitter auskühlen und nun heißt es: Anschneiden und genießen!

Übrigens, alles was ich über das Brot backen weiß, habe ich von Lutz Geißler gelernt. Es empfiehlt sich dringend, seinen Blog zu besuchen, so ihr ihn nicht schon kennt...



So, ich richte mich mal weiter ein, noch ist hier ja alles ein wenig improvisiert, aber das ist ja immer so, frisch nach dem Einzug, nicht wahr? Da müssen noch Kisten ausgepackt, Wände verschönert und das ganze Interieur ausprobiert und in Betrieb genommen werden...

Bis dann,

Eure Eona

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