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Samstag, 31. Oktober 2015

Von Festen und vom Feiern...

Seid gegrüßt.



Achtung, Achtung! Dieser Beitrag ist ein Vordrängler! Immerhin sind wir hier ja eigentlich kein Kuchenblog und die Grissini wären eher dran gewesen...



Aber uneigentlich passt dieser Kuchen total unfreiwillig zu Halloween und nein, das war nicht geplant, zumal mein Halloweenkuchen dieses Jahr schon verbloggt ist. Gelegenheiten muss man nutzen, so jung kommen wir nicht mehr zusammen... ihr wisst schon.

Jedes Jahr pünktlich zu Halloween, zum Valentinstag oder hier in Berlin auch zum Karneval laufen die Verschwörungstheoretiker zur Höchstform auf. Hatten wir noch nie, die böse Industrie will uns doch nur das Geld aus der Tasche ziehen und meinem Schatz schenke ich was, wenn ich will und nicht wenn der blöde Tag das sagt... Und meinen Kindern ein neues Kostüm zu kaufen, damit sie den Nachbarn auf den Wecker fallen und dann auch noch das Treppenhaus mit Eigladder überziehen...nein, danke!

Ihr habt ja irgendwie recht. Aber andererseits sind diese Tage doch auch das, was man aus ihnen macht. An Halloween kann man Leute sehen, die ohne viel Geld auszugeben sich wunderbare Kostüme basteln (der Kölner würde sagen, dass kann man an Karneval auch...touche, aber in Berlin haben wir so was ja auch nicht). Und gefeiert wird sowieso alles und jeder, kommt es denn wirklich  auf einen Anlass mehr an? Ist jemand denn ein Konsumopfer, nur weil ihm just am 14. Februar einfällt, der Freundin eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Muttertag feiern wir ja auch, und auch der lieben Mama sollte man ja wohl nicht nur an diesem Tag gedenken.

Halloween ist, was man draus macht. An alle Begeisterten: Lasst euch den Tag nicht verderben. Feste muss man feiern, wie sie fallen, das wissen unsere Eltern auch schon, und zu feiern gibt es ja zur Zeit nicht viel. An alle Verschwörungstheoretiker: Lasst den anderen ihren Spaß. Nein, ich feiere heute auch kein Halloween, aber ich verderbe es anderen auch nicht.



Und damit ihr was zum Gruseln habt, gibt es diesen Kuchen...außen harmlos, aber innen...Muhahaha!



Der Plan war, einen schlichten Marmorkuchen zu bauen und mit ein paar Sauerkirschen aufzuhübschen. Dass das dann im Abschnitt so spektakulär aussieht, war nicht so ganz geplant. Der Kleine ist aber wirklich ganz harmlos und schmeckt schön schokoladig und nicht zu süß. Wer ein Süßer ist, sollte die Zuckermenge erhöhen und/oder Kirschen aus dem Glas nehmen, gut abgetropft natürlich. Für mich war er jedenfalls genau richtig. Deshalb spanne ich euch nicht länger auf die Folter...



Marmorierter Kirschkuchen

Das Rezept ist eine Abwandlung von Grosis Marmorkuchen, der schon vor Zeiten, da ich noch nicht einmal einen Gedanken ans Bloggen verschwendet hatte, unterwegs war, zu bestaunen hier, hier und hier. Ich habe ihn natürlich seiner tierhaltigen Produkte entledigt und ihn einer kleinen Schlankheitskur unterzogen, durch die Kirschen war er dennoch nicht zu trocken, eher im Gegenteil. Wer keinen Eiersatz bekommt, dem kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass das Rezept auch ohne funktioniert. Nehmt einfach mehr Stärke, das habe ich bei meiner ersten Version, die leider kein Foto bekommen hat, auch so gemacht. Aus dieser Erfahrung heraus weiß ich auch, dass der Kuchen hervorragend mit Heidelbeeren und Orangenlikör schmeckt, nur sieht er dann eben nicht so gruselig aus. Birnen sind sicher auch keine schlechte Idee, insbesondere für die süße Brigade. Oder ihr lasst die Alibivitamine einfach weg, ganz wie ihr mögt! Das Rezept reicht für eine 16 cm Gugelhupfform.

Man nehme:

15 g Eiersatz
75 g Kirschwasser
100 g Zucker
190 g Hafersahne
75 g Dinkelvollkornmehl
75 g Kartoffelmehl
2 g Salz
5 g Backpulver
100 g Zartbitterschokolade
150 g Sauerkirschen

1. Zwecks besserer Kuchentfernung nach dem Backvorgang wird das Fetten und Ausgriesen der Form dringend angeraten. Zur Stressvermeidung hält die Redaktion es auch für eine gute Idee, schon jetzt die Hälfte der Schokolade über einem Wasserbad zu schmelzen und die andere Hälfte je nach gewünschtem Schokosplittergrad zu hacken.

2. Für den Teig wird der Eiersatz mit dem Kirschwasser verrührt und in der Pampe der Zucker aufgelöst. Die Hafersahne wird dazu gemischt.

3. Das Mehl sowohl vom Dinkel als auch von der Kartoffel sowie das Backpulver nur so weit unterrühren, dass alles so eben ein flüssiger Teig geworden ist. Die Hälfte des Teiges mit der geschmolzenen Schokolade, dem Kakao und den Kirschen mischen (ich habe Tiefkühlware verwendet). Die blasse Teighälfte bekommt eine Schokosplitterkur.

4. Beide Teige in welcher Reihenfolge es beliebt in die Form schichten (für maximalen Effekt empfehle ich die Kombination hell - dunkel - hell) und ein wenig mit einer Gabel marmorieren.

5. Das ganze muss bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen. Der Delinquent sollte nun ein wenig abkühlen und darf dann aus der Form entlassen werden (ich hatte doch gesagt, dass sie gefettet werden muss!).



Der Kuchen geht also durchaus mal eben auf die schnelle, und da Halloween ja noch kein Feiertag im Sinne der Arbeitsbefreiung ist, habt ihr noch eine reelle Chance, das heutige Dessertangebot durch diesen aufgemotzten Klassiker zu ergänzen.

Happy Halloween,

Eure Eona

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