Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 12. Dezember 2015

Andere Länder, andere Heilige

Seid gegrüßt.



Die Welt rückt immer näher zusammen. Galt "In 80 Tagen um die Welt" zu Zeiten von Jules Verne als Utopie, so sind die von Phileas Fogg genannten 80 Stunden bereits weit unterschritten. Heute ist es so einfach zu reisen wie nie zuvor, zumindest für uns.


Gleichzeitig kommt die Welt zu uns. Die kulinarische Vielfalt hier in Berlin ist erstaunlich. Neben den bekannten Dönerbuden gibt es Vietnamesen, Thais, Inder, Libanesen, Sudanesen, Mexikaner, und so weiter... (Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) Und auch viele Bräuche vermischen sich, so kommt hier Halloween auf oder der Valentinstag. Wir haben mit unseren Kollegen auch schon die Heiligen drei Könige begangen und Thanksgiving gefeiert.

Interessant ist, dass manche Bräuche sich stark ähneln. So gibt es die im protestantischen Norddeutschland vergessene Tradition der Martinsumzüge mit Laternen. In Skandinavien begeht man ziemlich genau einen Monat später das Luciafest, bei dem die Kinder mit Kerzen durch die Straßen ziehen. Beide Male spielt das Licht eine große Rolle, und wir befinden uns in einer dunklen Jahreszeit. Es ist daher möglich, dass die Lichterumzüge ein heidnischer Brauch sind, die dann in verschiedenen Ländern verschiedenen Heiligen zugeordnet wurden.



Passend zum Luciafest gibt es bei mir heute Lussekatter, diese speziell geformten Safranbrötchen aus Skandinavien. Ich habe ein Grundrezept mit Joghurt gewählt, damit die Brötchen beim Backen nicht zu trocken werden. Durch die lange kalte Gare erhalten sie ein besseres Aroma, außerdem braucht man sie am Backtag nur noch zu formen, gehen zu lassen und zu backen, was sehr praktisch ist, wenn man die Lussekatter zum Frühstück servieren will. Meine Brötchen sind aufgrund den Vollkornmehles nicht so schön gelb. Und ich würde sie beim nächsten mal definitiv kleiner machen. Geschmacklich sind es leicht gesüßte Brötchen mit wenig Kruste und weicher Krume, die gut zu Marmelade und Nougatcreme, aber auch zu Käse passen.



Lussekatter

Das Rezept stammt aus dem Buch "Natürlich schönes Fest". Ich habe lediglich die tierhaltigen Zutaten ersetzt und die Hefemenge reduziert, und dafür aus organisatorischen Gründen eine kalte Übernachtgare eingeführt. Ich habe 20 recht große Brötchen aus dem Teig geformt, das nächste Mal würde ich eher 30 machen.

Man nehme:

150 g Margerine
500 g Hafermilch
2 g Safran
10 g Frischhefe
500 g Weizenvollkornmehl
120 g Zucker
250 g Sojajoghurt
5 g Salz
1 g gemahlener Kardamon

Hafersahne zum Bestreichen
Sultaninen zum Verzieren

1. Die Margerine schmelzen und mit der Hafermilch und dem Safran mischen. Die Hefe in der handwarmen Flüssigkeit auflösen. Alles mit den restlichen Zutaten zu einem weichen Teig kneten und über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

2. Am nächsten Morgen den Ofen auf 220 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Den Teig auf ein bemehltes Brett stürzen und 20 Portionen abstechen. Jeden Teigling zu einer langen Rolle formen und zu Lussekattern schlingen. Mit Rosinen verzieren und etwa 40 Minuten gehen lassen.

3. Die Lussekatter mit Hafersahne bestreichen und 20 Minuten backen.



Ich weiß, dass es für das Rezept schon ein bisschen spät ist. Aber alles, was aus meinem Ofen kommt, muss irgendwie auch von uns gegessen werden und ich mag es nicht, so weit vorauszubacken. Außerdem wäre es möglich, wenn ihr heute anfangt, pünktlich morgen zum Lichterfest Lussekatter zu haben.

Möge euch ein Licht leuchten in diesen Tagen,

Eure Eona

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen