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Samstag, 5. Dezember 2015

Wo war doch gleich?

Seid gegrüßt.



Es gehört zu den ungeklärten Phänomenen der Menschheit, dass Dinge, die man gerade nicht braucht, einem ständig im Weg liegen, um dann urplötzlich unauffindbar zu verschwinden, sobald sie ihren Nutzen unter Beweis stellen sollen. Mir zumindest geht es ständig so. Chornoten sind so ein Ding. Das ganze Jahr finde ich bei der Suche nach meinen benötigten Materialien nur die Weihnachtslieder. Kaum fangen die Proben fürs Weihnachtskonzert an...ihr wisst schon. Die Noten sind wie vom Erdboden verschluckt.



Oder Geschenke. Letztes Jahr war ich so gut vorbereitet, dass ich lange vor dem ersten Advent alle Geschenke zusammen hatte. Und die habe ich sorgfältig aufbewahrt. Nun kam Heiligabend und was geschah? Eines der Präsente für das Lieblingskrümelmonster war nicht mehr zu finden. Das war vielleicht peinlich und zum ersten Mal war ich froh, dass er so bald nach Weihnachten Geburtstag hat. So konnte ich mal eben schnell umdisponieren. Das sind dann so die Momente, in denen man sich fragt, ob man nicht doch allmählich unter Demenz leidet, besonders, weil man garantiert die Gabe hübsch eingepackt genau dort wieder findet, wo man sie vorher deponiert hat, um sie genau nicht suchen zu müssen.

Jahreszeitliche Deko verschwindet ebenso gerne, insbesondere die superteuren und wunderschönen Unikate, auf die man partout nicht verzichten will. Oder Bücher. Ich backe ja nicht so häufig aus Büchern, lasse mich aber gern inspirieren und dann finde ich im entscheidendetn Moment das betreffende Buch nicht. Ich kann nicht zählen, wie oft mir das schon passiert ist.

Und so gibt es natürlich auch keine Weihnachtsbäckerei ohne die verzweifelte Suche nach Austechern oder dem Nudelholz. Dieses Jahr war es das Modelholz, welches ich im Spätsommer erstanden habe, um endlich mal schöne Gebildplätzchen backen zu können. Der Teig war ausgerollt und startklar, aber keine Modeln weit und breit. Ich hätte ja auch die Ausstecher nehmen können. Aber ich wollte nicht. Und so wurde der Teig eben wieder eingepackt und in den Kühlschrank abgeschoben, bis die Rettung in Form des Krümelmonsters eintraf. Der funktioniert nämlich zuverlässiger als Tante Gockel und findet meistens das, was ich nicht finde. Und ja...er war erfolgreich. So konnte ich dann mitten in der Nacht die Spekulatius fertig backen. Ein Glück.

Den Plätzchen hat die längere Wartezeit keinen Abbruch getan. Sie sind gut würzig und schmecken auch nach Marzipan. Wer das nicht mag, lässt die Bittermandeln weg. Ich persönlich mag sie gern, eventuell würde ich beim nächsten Mal noch etwas Zimt ubd Orangenschale hinzufügen. Ansonsten sind sie wunderbar mürbe und sehr empfehlenswert.




Spekulatius

Das Rezept ist adaptiert aus dem Buch "Weihnachten" von GU. Ich habe die Mandelmasse anders angesetzt, da ich kein Marzipan da hatte. Die Mehle sind natürlich anders und ich habe ein wenig mit den Gewürzen gespielt. Bei mir reichte die Teigmenge für 50 Plätzchen.

Man nehme:

145 g gemahlene Mandeln
5 g geriebene Bittermandeln
150 g Zucker
3 g Spekulatiusgewürz
1 g Kardamonpulver
0,5 g Anispulver
0,5 g frisch geriebene Muskatnuss
1 g Salz
45 g Wasser
200 g Margerine
200 g Dinkelvollkornmehl
125 g Kartoffelmehl

1. Die Mandeln, den Zucker und die Gewürze mischen, alles mit dem Wasser zu einer pastosen Mischung verarbeiten. Die Margerine dazugeben und alles gut cremig rühren. Nun kommen die Mehle dazu, alles wird zu einem weichen Teig geknetet. Der Teig wird luftdicht abgedeckt mindestens 2 Stunden kalt gestellt.


2. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 1 cm dick ausrollen. Mit Mehl bestäuben und die Modeln oder das Modelholz in den Teig drücken und die Vierecke mit einem scharfen Messer ausschneiden. Sollte sich das Modelholz nicht anfinden oder niemals eines da gewesen sein, kann man den Teig auch dünner ausrollen und normale Plätzchen ausstechen. Oder man formt den Teig zu Rollen und stellt diese erneut kalt, um dann Scheiben abzuschneiden.

3. Die Plätzchen etwa 20 Minuten backen, bis sich die Ränder leicht bräunen. Abkühlen lassen und in einer Keksdose aufbewahren. Wie alle Gewürzkekse schmecken Spekulatius am besten, wenn sie ein paar Tage durchziehen durften.



Leute, der Duft dieser Plätzchen... ja, ich weiß. Habe ich auch schon von den Schokoladengipfeln behauptet. Aber wenn's doch wahr ist...

Ich gehe jetzt die Lebkuchenmannausstecher suchen,

Eure Eona

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