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Sonntag, 27. Dezember 2015

Eine Queste...

Seid gegrüßt.




Gibt es unter euch eigentlich Rollenspieler? Ich meine jetzt egal welche, seien es diejenigen, die sich mit Hilfe modernster Technik ins Abenteuer stürzen oder solche unter euch, die dazu nur Würfel, Papier und Stift benötigen. Oder auch jene, die sich am liebsten Auge in Auge auf einer entsprechenden Veranstaltung gegenüber treten. Ich sage es gleich, ich bin eine eher sporadische Rollenspielerin. Manchmal benutze ich die Playstation, früher gehörte ich mal kurzzeitig zu den Pen & Paper Nerds und heutzutage lebe ich ein wenig das Mittelalter, ohne eine echte Rollenspielerin zu sein.



Aber ich finde es nach wie vor faszinierend, die Fantasie, die man braucht, um in fremde Welten mit ihren Eigenarten und Wesen zu finden, um sich das Gefühl für die Atmosphäre anzueignen, wä-hrend man andächtig den Worten des (hoffentlich) talentierten Meisters lauscht, der die Gruppe durch das Abenteuer führt... wie unbeschwerte Zeiten waren das, zugleich spannend und irgendwie auch... lehrreich. Man war gezwungen, im Team zu agieren, um erfolgreich zu sein. Man könnte es jetzt durchaus als eine Art Erziehung bezeichnen, denn schließlich sind Talente wie Teamfähigkeit heutzutage sehr gefragt, will man den aktuellen Stellenausschreibungen glauben.

Was mich persönlich bis heute immer amüsiert, sind ein paar wundervolle und zugleich schräge Details der Rollenspielwelt, die, so glaube ich, irgendwie fast allen Spielen dieser Art gemein sind. Ich muss zumeist innerlich lächeln, wenn man die allerersten Handwerksvorschriften erhält, die einen dazu befähigen, seine eigenen Waffen zu bauen. Da findet man so niedliche Bezeichnungen wie "rostige Klinge" oder "brüchiges Kettenhemd". Ähm, also würde man so etwas tatsächlich bauen? Auch schön sind die einfachsten Arten, als P'n'P-Spieler ums Leben zu kommen: Es ist nun einmal nicht ratsam, ohne Nachtsicht eine finstere Höhle zu betreten, und meistens hat es einen Grund, wenn der Meister einen fragt, ob man WIRKLICH da hinein möchte. Vergessene Abschirmungen und Panzerungen aller Art sind übrigens auch eine wunderbare Art, seinen Char für alle Zeiten zu eliminieren. Oder möchtet ihr in einem gepanzerten Wagen sitzen, in dem gerade ein Schuss abgegeben wurde?

Meine Lieblingsstellen sind allerdings immer jene, die einen ein gewisses Maß an Demut lehren: Da ist man ein Magier, der die Elemente befehligt, oder ein Krieger, der Kraft seiner Klinge ganze Monsterhorden ins Jenseits befördert ohne mit der Wimper zu zucken, oder ein gewiefter Dieb, der sämtliche Schlösser der am besten geschützten Schatzkammern aufbricht, aber da gibt es diese eine vermaledeite Holztür, hinter jender sich irgendein Gegenstand/irgendeine Person befindet, ohne die die aktuelle Aufgabe nicht zu lösen ist, aber man kriegt sie nicht auf, wenn man nicht den Schlüssel hat. Der sich natürlich nicht in der Nähe befindet, sondern mehrere Tagesreisen entfernt bei irgend so einem fiesen Questgebeer, der natürlich nicht eine, sondern gleich mindestens drei so anspruchsvolle Aufgaben wie das Töten mehrerer Ratten, dass Sammeln diverser Zutaten oder die Beschaffung von hundert verschiedenen Buchseiten beinhalten. Was gäbe man nicht dafür, die Tür einfach aufzbrechen, einzuschlagen oder verbrennen zu können.



Die möglichst abwechslungsreiche Deckung des wöchentlichen Brotbedarfes unseres Haushaltes stellt mich manchmal vor ähnlich absurde Heruasforderungen. Nun möchte ich ja meinen, dass mein Lieblingskrümelmonster inzwischen ein paar Brotvorlieben entwickelt hat oder zumindest was kosntruktives beitragen kann, wenn ich mal unter kreativer Umnachtung leide. Aber nichts da, meistens heißt es auf Anfragen dieser Art aus meiner Richtung dann eher: "Ach, deine Brote schmecken fast immer, mach einfach!" Ja, das schmeichelt natürlich meinem Ego ungemein, nur ist eine solche Antwort nicht immer hilfreich. Wie gut, dass es da einige Brotbäcker da druaßen gibt, die ienem mit Inspiration zu Seite stehen, wenn einen das eigenen Backbuchrepertoire und die eigene Fantasie im Stich lassen. Und so kam ich zu folgendem Rezept.



Nussbrot frei nach Dagmar Kern

Das Rezept ist eine freie Interpretation von Dagmars Nussbrot für Anfänger, welches mich auf der verzweifelten Suche nach einem Brot für die Woche angelacht hat. Allerdings führe ich es über zwei Vorstufen und ich habe auch kein Brotmehl, weswegen ich einfach improvisiert habe. Und überhaupt ist ziemlich viel ziemlich viel anders, ich behaupte mal, es sind nur die Nüsse übrig geblieben. Das Rezept ergibt 2 Laibe.

Man nehme:

Für den Sauerteig

30 g Dinkelvollkornmehl
30 g Wasser
3 g Sauerteigstarter

Für den Vorteig

100 g Dinkelvollkornmehl
100 g Wasser
0,2 g Frischhefe

Zusätzlich für den Hauptteig

500 g Dinkelvollkornmehl
100 g Weizenvollkornmehl
100 g Dinkelvollkornmehl
20 g Salz
200 g gemischte Nüsse ( nach Belieben)
350 g Wasser

1. Für die Vorteige die jeweiligen Zutaten mischen und luftdicht abgedeckt 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

2. Alle Zutaten für den Hauptteig vermengen und zu einem nicht klebenden, recht trockenen Teig verkneten. 9 Stunden gehen lassen.

3. Den Teig in zwei Portionen teilen und jeweils rundwirken. 2 Stunden gehen lassen. In der Zwischenzeit den Ofen auf 250 Grad Ober/Unterhitze vorheizen, dabei ein Backblech mit Wasser ganz unten und das Backblech für die Brote darüber einschieben.

4. Die Laibe in den heißen Ofen schieben und 10 Minuten mit Beschwadung backen, anschließend das Wasserblech heraus holen und die Brote weitere 30 Minuten bei 200 Grad ausbacken. Dabei die letzten 5 Minuten die Ofentür öffnen. Die Brote auf einem Gitter abkühlen lassen.



Das Brot könnte sich zu einem Favouriten mausern. Die Nüsse sind ein i-Tüpfelchen und der Geschmack ist insgesamt sehr ausgewogen, was das Brot sehr alltagstauglich macht. Die Krume ist mittelporig und saftig, insgesamt halten sich die Brote gut frisch.

Ein Hoch auf die Fantasie und all die Suchenden unter euch,

Eure Eona

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