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Donnerstag, 3. Dezember 2015

Von Hexen, Juwelen und Schokolade

Seid gegrüßt.



Kennt jemand von euch die Fantasy-Buchreihe "Die schwarzen Juwelen" von Anne Bishop? Ich will jetzt nicht sagen, dass es sich um Weltliteratur handelt, aber wer etwas über eine schrecklich nette Familie mit unglaublich viel magischer Macht lesen will, wird sich hier bestens unterhalten wissen. Moooment, sollte sie an dieser Stelle nicht endlich mal was über Weihnachten schreiben? Ja doch, Geduld, verehrte Leser und lasst mich erklären.


Es gibt ja viele unheimlich tolle und spannende kulinarische Projekte da draußen, und viele befassen sich auch mit denn Mahlzeiten und Gerichten aus der Unterhaltungsliteratur im Allgemeinen und der Fantasyliteratur im Besonderen. Als Verschlingerin der Bücher finde ich die Idee großartig, und so kam mir der Gedanke, hier sporadisch ein paar Verquickungen zwischen Rezepten und Büchern zu posten. Es handelt sich hier auch nicht um eigentliche Rezensionen, das können andere besser, sondern eher um ein paar persönliche Gedanken zu der jeweiligen Geschichte und dem dazugehörigen Backwerken.



Wo waren wir? Weihnachten? Ja, sofort. Also erstmal zurück zu den schwarzen Juwelen. Die Reihe war ursprünglich wohl als Trilogie geplant und wurde dann aufgrund der Beliebtheit bei der Leserschaft eine größere Sache, inklusive Kurzgeschichten, Nebengeschichten, Vorgeschichten und Nachgeschichten. Wir befinden uns in den Fortsetzungen, und da diese beiden Bücher untrennbar zusammen gehören, erwähne ich auch beide, obwohl das Rezept zu dem zweiten gehört...Ach ja, die Bücher heißen auf deutsch "Blutskönigin" und "Blutsherrschaft".

Die Welt, die Frau Bishop erschaffen hat, existiert in drei Ebenen: Terreille und Kaeleer, die Reiche für die Lebenden, und die Hölle, das Reich für die Dämonentoten. Die Menschen, die dort leben, lassen sich wiederum in zwei Gruppen gliedern: Landen (welche keine Magie besitzen) und Blut (logisch, das sind die mit der Magie). Die Macht der Blutsleute bemisst sich nach zwei Kriterien:  Ob und welche Juwelen sie tragen (je dunkler, desto mehr Macht) und in welche Kaste sie hereingeboren werden, die ihre Funktion in der Welt festlegt. Diese Kaste hängt nicht von den Eltern ab, eine Hexe und ein Krieger, die beide keine Kaste haben, können durchaus einen Kriegerprinzen hervorbringen, welches die höchste männliche Kaste darstellt, die Beschützer der Königin. Auch können sich mehrere Kasten in einer Person vereinen, so ist Jaenelle, die Protagonist in de ersten Bücher, sowohl eine Königin als auch eine Heilerin und eine schwarze Witwe.



So, und was hat das nun mit Weihnachten zu tun? In den Büchern, die ich oben erwähnt habe, geht es um eine Königin mit hellen Juwelen, die ausgewählt wird, die alten Traditionen, die in Kaeleer noch gelebt werden, wieder in das Territorium Dena Nehele in Terreille zu bringen. Sie stößt auf diverse Widerstände, wobei Theran, der Kriegerprinzen, der sie nach Dena Nehele gebeten hat, ihr Steine in den Weg legt und ihr schließlich zu Gunsten einer anderen Königin die Unterstützung versagt. Cassidy, unsere Königin, flieht aus dem Amtssitz und regiert das Territorium nun von einem kleinen Dorf aus. Ein Jahr lang. Und natürlich gibt es dort auch eine Entsprechung von Weihnachten. Da heißt es allerdings Winsol und findet statt zu Ehren von Witch, die von Jaenelle verkörpert wird. Es werden Geschenke verteilt und es wird gefeiert, aber auch gebacken. Dabei tun sich besonders die Schokobrocken hervor, super schokoladig Kekse, die Cassidy in Shalador kennen lernt.

Zufällig fand ich eben solche Kekse im Buch "New York Christmas". Dort heißen sie Snow Caps, aber ich finde Schokogipfel irgendwie schöner als Name. Die Kekse sind köstlich, luftig und zergehen auf der Zunge. Der Duft, den sie beim Backen verströmen, ist unglaublich. Und da Schokolade in der traditionellen Weihnachtsbäckerei eher unterrepräsentiert ist, finde ich, dass dieses Rezept eine gelungene Eröffnung darstellt.



Schokoladengipfel

Bei mir reichte die Menge für 48 Gipfel. Das Rezept ist adaptiert nach dem Buch "New York Christmas". In weiser Voraussicht bin ich volles Risiko gefahren und habe die Menge verdoppelt. Die vier Eier wurden ersetzt, die Butter ebenfalls und ich habe einen Hauch Contreau dazugeschummelt. Ach ja, und natürlich konnte ich die Finger nicht von Dinkel lassen...und denkt immer daran, die Gipfel werden nur so gut wie eure Schokolade!

Man nehme:

200 g Zartbitterschokolade
80 g Margerine
160 g Dinkelvollkornmehl
80 g Speisestärke
30 g Kakaopulver
5 g Weinsteinbackpulver
3 g Salz
2 g Zimt
24 g No-Egg Eiersatz
90 g Wasser
30 g Contreau
Mark von 2 Vanilleschoten

100 g Puderzucker

1. Zuerst bricht man die Schokolade in Stücke und schmilzt sie unter Rühren zusammen mit der Margerine über einem heißen Wasserbad. Die Masse vom Feuer nehmen und ein wenig abkühlen lassen.

2. Nun mischt man das Mehl, die Stärke, das Backpulver, den Kakao, das Salz und den Zimt in einer weiteren Schüssel gründlich miteinander.

3. In einer dritten Schüssel schlägt man den Eiersatz mit dem Wasser und dem Contreau auf, dann wird der Zucker darin gelöst und die Vanille dazu gegeben.

4. Die Zuckermischung rührt man unter die Schokolade (der Duft!!!). Anschließend siebt man die Mehlmischung dazu und verrührt alles zu einem zähen Teig. Die Schüssel wird nun abgedeckt und für mindestens 2 Stunden kalt gestellt (nicht naschen!).

5. Den Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen und die Backbleche mit Backpapier belegen. Dann wird der Puderzucker in eine tiefe Schale gefüllt. Von dem kalten Teig nimmt man mit einem Teelöffel Portionen ab (nicht naschen!) und rollt diese zu Kugeln, die anschließend im Zucker gewälzt werden. Jetzt setzt man die Kugeln auf die Bleche (ich sagte doch, nicht naschen!). Die Kekse werden 15 Minuten gebacken, tendenziell eher zu kurz als zu lang. Noch heiß mit etwas Puderzucker bestäuben. In dichtschließenden Dosen aufbewahren...wenn man kann.



Heiß vom Blech genascht sind sie ein Traum. Aber auch ein paar Tage später sind sie immer noch wunderbar, besonders zum Kaffee. Bei mir jedenfalls kommt das Plätzchenbacken so langsam ins Rollen. Wurde auch Zeit, immerhin ist Sonntag der zweite Advent...

Habt eine intensive Zeit,

Eure Eona

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