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Mittwoch, 16. Dezember 2015

Wendungen und Windungen

Seid gegrüßt.



Es heißt ja immer, der Weg ist das Ziel. Schließlich postulieren das die westlichen Möchtegernkonfuzii ganz gern. Und so unrecht haben sie nicht, immerhin bringt man ja meist mehr Zeit unterwegs zum Ziel als mit der Bewunderung desselben. Das Dumme ist nur, dass Wege selten geradlinig sind, sondern sich eher um Hindernisse winden müssen.



Es wäre ja auch zu schön, wenn die Dinge mal so laufen würden, wie sie sollen. Schließlich macht man sich ja Gedanken und ohnehin hat man selten Zeit für einen zweiten Versuch. Das bedeutet leider auch, dass es nur noch wenigen vergönnt ist, bei ihrer Zielfindung einmal nach links oder rechts oder über den eigenen Tellerrand zu schauen. Denn dort verbergen sich oft die schönsten Lösungen für jene Probleme, die man nicht gehabt hätte, wenn man nie losgegangen wäre. Doch wenn uns diese Dinge entgehen, fehlt uns ganz viel vom Weg, der eigentlich das Ziel sein sollte.

Oder man verliert den Zweck der Sache aus den Augen und versteift sich auf ein einziges Ziel, anstatt auch andere Lösungen zu akzeptieren. So ähnlich war es mit diesem Rezept, denn geplant waren tierfreie Kokosmakronen, so wie man sie halt kennt. Nur machten mir zwei Dinge einen Strich durch die Rechnung: Die Abwesenheit von Backoblaten und der mangelnde Zusammenhalt der Masse. Aufgeben kam aber nicht in Frage, und nachdem ich festgestellt hatte, das sich die erkalteten Brösel zu hübschen kleinen Kugeln rollen lassen, die noch dazu saftig und hervorragend schmecken, war der vermeintliche Fehler nicht mehr so schlimm. Man könnte sich natürlich noch zur Rettung der Situation solche Kleinigkeiten ausdenken wie zum Beispiel, die Kugeln mit Zartbitterschokolade zu überziehen, aber ich hatte keine zur Hand und sie brauchen es eigentlich auch nicht.



Kokoskugeln mit Honig und Tonkabohne

Das Rezept ist eine Adaption der Violet-Kokosmakronen aus dem Buch "Leon-Backen", wobei die Eiweiße ersetzt wurden. Außerdem habe ich den Zuckeranteil gesenkt und dafür den Honiganteil erhöht. Zudem benutzte ich hier Tonkabohne anstelle von Vanille. Ich habe 32 Makronen erhalten.

Man nehme:

300 g Kokosraspeln
200 g Zucker
100 g Waldhonig
24 g Eiersatz No-Egg
90 g Wasser
1 g Salz
1/2 geriebene Tonkabohne

1. Den Ofen auf 150 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

2. In einem Topf alle Zutaten bis auf die Tonkabohne erhitzen und mischen, bis sich der Zucker gelöst hat und alles zu einer festen Masse geworden ist, die sich vom Topfboden löst.

3. Mit zwei Teelöffeln Häufchen auf die Bleche setzen. Im heißen Ofen 20 Minuten backen.

4. Die Häufchen auskühlen lassen und zu Kugeln rollen. Feddich.



Die letzten habe ich mir gerade zu Genüge geführt. Auch nach einer Woche Lagerzeit waren sie noch sehr saftig und lecker. Das Projekt "Klassische, tierfreie Makronen" ist für mich auf nächstes Jahr verschoben, denn die Kokoskugeln sind ein vollwertiger Ersatz.

Bleibt immer schön flexibel,

Eure Eona

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